Eure Hochzeitsfotos werden eingerahmt, an die Familie verteilt und im Wohnzimmer aufgehängt. Sie sind ein physischer Beweis für einen der schönsten Tage in eurem Leben. Und um genau diesen festzuhalten, braucht es den richtigen Hochzeitsfotograf oder Hochzeitsfotografin. Doch wie findet man den richtigen Hochzeitsfotograf? Worauf solltet ihr bei der Auswahl achten? Wie könnt ihr euch als Brautpaar auf das Shooting am Hochzeitstag vorbereiten? Um diese Fragen zu beantworten habe ich mit Miriam Castle-Weiss gesprochen, die Hochzeitsfotografin im Taunus ist. Sie fotografiert seit 2013 Brautpaare und kann auf viele unterschiedliche Hochzeiten zurückschauen. Ihr Foto-Stil ist natürlich und authentisch, mit wenig gestellten Situationen, um euren Tag so einzufangen, wie er ist.
1. Welchen Moment hältst du an einer Hochzeit am liebsten fest?
Ich liebe das kurze Paar-Fotoshooting nach der Trauung ganz besonders. Die Emotionen spielen verrückt, die Anspannung fällt von euch ab und oft dreht ihr dann erst richtig auf. Aber genau da versuche ich dagegenzusteuern. Genießen ist hier die Devise. Ich lasse euch tief ein- und ausatmen, damit sich der Puls verlangsamt. Ich lasse euch langsam aufeinander zugehen, euch festhalten und finden. Vielleicht gibt es ein paar geflüsterte Worte, einen Kuss oder ein Lächeln. Ich biete an, die Augen zu schließen und den Moment zu spüren. IHR SEID nun VERHEIRATET! Verrückt, oder? Dabei ziehe ich mich ein paar Meter zurück und halte euch unauffällig auf Fotos fest. Das werden authentische Fotos, das verspreche ich euch!
2. Welche Tipps würdest du Brautpaaren geben, um den richtigen Hochzeitsfotografen zu finden?
Jeder Fotograf produziert andere Bilder. Der eine gibt ganz genaue Anweisungen, der andere lässt euch komplett freie Hand in der Bewegung. Der eine Fotograf bearbeitet mit hellen, saftigen Farben, ein anderer liebt dunkle, erdfarbene Fotos. Ich finde es sehr wichtig, sich vom Fotografen ein oder zwei Reportagen zeigen zu lassen. Gefallen euch die Bilder von der Helligkeit und der Farbgebung? Wie sympathisch seid ihr euch? Euer Fotograf begleitet euch vielleicht den gesamten Tag, da spielt die Sympathie eine große Rolle. Vereinbart ein persönliches Kennenlerngespräch oder im Bestfall ein Verlobungsfotoshooting. So testet ihr eure Fotograf:in auf Herz und Niere.
3. Ich habe gesehen, dass du auch Fotoshootings für Junggesellenabschiede anbietest. Wie kam es dazu?
Als Hochzeitsfotografin bleibt es nicht aus, auch Anfragen für die jeweiligen Junggesellinnenabschiede zu bekommen. Und da bin ich total gerne mit dabei! Denn JGA’s sind so abwechslungsreich und lustig! Ich freue mich immer riesig, wenn ich alle Freundinnen der Braut (oder des Bräutigams) auf einem Bild habe. Meist machen wir ca. 10 verschiedene Settings, draußen im Park oder an der Lieblingslocation.
4. Was war bisher dein ausgefallenstes Fotoshooting bzw. die lustigste Situation?
Lustig sind fast alle Hochzeiten. Aber manchmal denke ich, es gibt so etwas wie Fügung.Bisher hatte ich auf all meinen Hochzeiten Glück mit dem Wetter. Es gab nie einen starken Regenschauer während des Paar-Fotoshootings. Doch vergangenen Sommer wollte ich ein Pärchen auf dem Feldberg im Taunus fotografieren. Der Onkel chauffierte uns gemeinsam dorthin und wir suchten uns eine tolle Stelle aus. In dem Moment ging es los. Es regnete, wurde immer stärker, es kamen wasserfallartige Regenschauer vom Himmel. Zu Anfang gab ich den beiden noch meinen Regenschirm, aber der konnte irgendwann auch nichts mehr retten. Und ihr könnt euch vorstellen, wie ärgerlich es ist, wenn die feierliche Garderobe durchweicht. Der Bräutigam war auch wirklich verärgert über die Situation, sodass wir abbrachen und uns im Auto neu beratschlagten. Er hatte gar keine Lust mehr auf Paarfotos. Ich versuchte, die Stimmung aufrecht zu erhalten und schlug vor, die 10 Minuten zur Kirche zu fahren. Dort seien wir im Trockenen. Kaum kamen wir in der Kirche an, lichtete sich der Himmel und die Sonne brach durch. So sind wunderschöne Paarbilder an der alten Kirchenmauer entstanden, welche ich bis heute richtig toll finde!
5. Was ist dein ultimativer Tipp für eine entspannte Hochzeitsplanung?
Ich empfehle immer, ein Verlobungsfotoshooting vorab zu erfragen. Entspannung ist am Hochzeitstag ganz wichtig. Als zweites kommt das Vertrauen in die Dienstleister. Durch ein Verlobungsfotoshooting lernt ihr eure Fotograf:in mit allen Facetten kennen. Ihr merkt direkt, ob ihr euch wohlfühlen oder nicht. Und am Ende entscheidet natürlich, ob euch die Bilder gefallen. Habt ihr schonmal vor der Kamera gestanden? Die meisten Menschen erleben an ihrer Hochzeit ihr erstes Fotoshooting und sind sehr aufgeregt und verunsichert. Von daher ist es wirklich von Vorteil, wenn das erste Fotoshooting bereits vor der Hochzeit stattgefunden hat, sodass ihr voller Vertrauen und Selbstbewusstsein in den Hochzeitstag starten könnt. Das bringt eine große Entspannung mit sich.
Über Miriam
Miriam ist Hochzeitsfotografin aus dem Taunus und fotografiert Brautpaare in Hessen und ganz Deutschland. Sie begleitet euch am Hochzeitstag oder bereits vorab bei einem Verlobungsshooting. Auch Fotoshootings für JGA Gruppen könnt ihr bei ihr buchen!
Foto: © Eva Bohg